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Wie können hochautomatisierte und autonome Schiffe dazu beitragen, dass in Zukunft mehr Waren über den Wasserweg transportiert werden? Wo können automatisierte Prozesse Vorteile bieten? Diesen und ähnlichen Fragestellungen will sich in Zukunft der Arbeitskreis „Automatisierte Systeme für Schifffahrt, Häfen und Infrastruktur“ widmen, für den am 11. Mai in Hamburg ein thematischer Kick-Off stattfand. Neben mehreren Praxisvorträgen zum aktuellen Stand der automatisierten und autonomen Schifffahrt wurde auch über die zukünftige Ausrichtung des Arbeitskreises diskutiert. Dieser will sich zum Ziel setzen, nicht nur Unternehmen aus der Schifffahrtsbranche, sondern Akteure entlang der gesamten Logistikkette anzusprechen. Die Veranstaltung wurde moderiert von TITUS-Geschäftsführer Prof. Dr. Uwe Meinberg, der den neuen Arbeitskreis mitinitiiert hat.

Die anwesenden Referenten stellten zunächst aktuelle Beispiele aus der Praxis zum derzeitigen Stand der autonomen Schifffahrt vor und zeigten entsprechende Handlungsbedarfe auf. So widmete sich der Vortrag von Kurt Bodewig, Bundesverkehrsminister a.D., der Fragestellung, wie man mehr Verkehr von der Straße auf das Wasser bringen könne, um damit Nachhaltigkeits- und Effizienzpotentiale zu nutzen. Hendrik Bußhoff vom Wärtsila Voyage Germany veranschaulichte mit einem Praxisbeispiel aus den USA zur Automatisierung eines Schiffes, welche Rahmenbedingungen für die Umsetzung solcher Projekte förderlich sind. Holger Klindt von der Deutschen Gesellschaft für Ortung und Navigation (DGON e.V.) berichtete über Erfahrungen und Ansätze des Vereins zum Thema autonome Schifffahrt.

Im Anschluss ging Doreen Thoma vom Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie u.a. auf die Regularien für hochautomatisierte Schifffahrt ein. Dr. Jens Neugebauer vom Institut für Schiffstechnik, Meerestechnik & Transportsysteme der Universität Duisburg-Essen berichtete über die Forschungsaktivitäten der Hochschule im Bereich automatisierte Schifffahrt.

In der abschließenden Diskussion zur zukünftigen Schwerpunktsetzung des Arbeitskreises spielte die Anwendungsorientiertheit künftiger Aktivitäten eine wichtige Rolle. Als Schnittstelle zwischen Forschung & Entwicklung und Industrie sollten sich zukünftige Projekte konkret an den Bedürfnissen der beteiligten Unternehmen orientieren. Dabei sollte nicht nur das Schiff selbst und seine Automatisierung, sondern die Optimierung der gesamten Logistikkette inklusive der beteiligten Infrastruktur im Fokus der Betrachtung stehen.

TITUS-Geschäftsführer Meinberg zeigte sich zufrieden mit der Veranstaltung: „Die rege Diskussion zu den einzelnen Vorträgen sowie die sehr interessanten Fragestellungen aus dem Publikum zeigen, dass der Arbeitskreis wichtige Themen adressieren wird.“

Das nächste Präsenztreffen des Arbeitskreises wird voraussichtlich im Herbst stattfinden.