Mit dem Projekt BalticFuturePort hat TITUS gemeinsam mit der Hansestadt Lübeck und weiteren Partnern Ende 2020 ein ambitioniertes Projekt initiiert, das den Nutzen des neuen Mobilfunkstandards 5G für die Optimierung von Abläufen im Hafen Lübeck erforscht.
Ziel des Projektes ist es, die Leistungsmerkmale der neuen 5G-Mobilfunkgeneration beispielhaft anhand verschiedener Anwendungsbeispiele zu testen und anzuwenden. Dazu zählt neben der hohen Datenrate und der geringen Latenz auch die Möglichkeit der Positionierung über 5G.
Welche Prozesse im Hafen können wie optimiert werden?
Zu Beginn des Projektes hat TITUS zunächst die Prozesse auf dem Hafengelände analysiert und visualisiert. Dabei hat sich die Trailersuche auf dem Gelände des Fährhafens als eine besondere Herausforderung herausgestellt: Die Trailer werden aktuell von den Hafenmitarbeitern noch manuell gesucht, was zu deutlich längeren Suchzeiten führt. Im Rahmen des Projektes soll die Trailersuche durch den Einsatz eines unbemannten Bodenfahrzeugs (UGV) optimiert werden. Dieses ist entsprechend seiner Mission mit vier Kameras und einem Lidar-Sensor ausgestattet.
Die Steuerung des UGV erfolgt durch einen Leitstand, der es einem Nutzer ermöglicht, Missionen anzulegen und zu überwachen. Die Hauptaufgabe des UGV besteht darin, in regelmäßigen Abständen oder auf Abruf die Blockreihen auf dem Hafengelände abzufahren, dabei die Trailer zu finden und zu lokalisieren, und diese Informationen dann über 5G an den Leitstand weiterleiten. Dort werden alle Daten gesammelt und mit Hilfe einer KI ausgewertet, so dass am Ende eine Karte erstellt werden kann, auf der die genauen Stellplätze der jeweiligen Trailer angezeigt werden.
Dabei stellt der Leitstand das Gehirn des Gesamtsystems dar, während das UGV weitestgehend als ausführende Instanz zu sehen ist. Durch dieses Zusammenspiel der beiden Komponenten entsteht ein ständiger Datentransfer, der die Leistungsmerkmale von 5G in besonderer Weise testen und validieren soll.
Erste Testfahrt des UGV im Lübecker Hafen, August 2022