Zu den Herausforderungen in der Logistik zählt im Besonderen die sogenannte letzten Meile. Deren Bewältigung ist oftmals nicht nur mit einem hohen Ressourcenaufwand verbunden, sondern dazu noch schwierig planbar. Ein neuartiger Ansatz zur Bewältigung der letzten Meile im Logistikbereich steht daher im Fokus des TITUS-Projektes „Convoy L4“.
Die letzte Meile als Herausforderung für autonome Systeme
Es existieren bereits unterschiedliche Konzepte zur Bewältigung der letzten Meile im Logistikprozess. Dazu zählen auch bereits autonome Roboterplattformen, die Pakete bis an die Haustür liefern. Aufgrund der geringen Geschwindigkeit dieser autonomen SAE-Level 4 Fahrzeuge scheitern die Konzepte jedoch meist an den langen Wegstrecken vom Logistikzentrum in das Zustellungsgebiet.
Autonomer Konvoi folgt bemanntem Leitfahrzeug
Um das geschilderte Problem der letzten Meile zu überwinden, sollen im Rahmen des Convoy L4-Projekts autonom agierende Roboterplattformen virtuell zu einem Konvoi gekoppelt werden, welcher von einem bemannten Leitfahrzeug geführt wird. Zur Umsetzung der virtuellen Kopplung werden bildbasierte Verfahren in Kombination mit Car-to-Car-Kommunikation zur eindeutigen Erkennung des jeweiligen Vorgängers eingesetzt. Die Fusionierung macht sowohl ein Zurücklegen langer Strecken mit hoher Geschwindigkeit als auch das gleichzeitige Anfahren mehrerer Ziele durch das automatische Verlassen des Konvois im Liefergebiet, unabhängig davon an welcher Position des Konvois sich eine Roboterplattform befindet, möglich.
Nach Verlassen des Konvois operieren die Roboterplattformen autonom, um ihre definierte Mission (z. B. Auslieferung der Ware) zu erfüllen. Im Anschluss fährt die Roboterplattform zu einem Treffpunkt und wartet auf den Konvoi, um sich an das Ende des vorbeifahrenden Konvois anzuhängen.
Muss ein Fahrzeug den Automatikmodus aufgrund von Systemfehlern oder nicht auflösbarer Betriebssituationen verlassen, übernimmt ein Havariemanagement per Teleoperation.